Oralchirurgie
Die Oralchirurgie …
… umfasst alle operativen Maßnahmen in der Mundhöhle. Dazu zählen:
- Implantate
- PRGF – patienteneigene Wachstumsfaktoren
- Knochenaufbau
- (Weisheits)-Zahnentfernung & Freilegung
- Zahnfleischtransplantationen
- Korrektur von Lippen- und Wangenbändchen
- Chirurgische Kronenverlängerung
- Hemisektionen
Mikrochirurgisches Vorgehen
Bei chirurgischen Eingriffen liegt unser Fokus auf schonenden, minimalinvasiven Verfahren. Dazu arbeiten wir mit vergrößernden optischen Systemen wie der Lupenbrille oder dem OP-Mikroskop. Außerdem verwenden wir feinste Instrumentarien und Materialien. So nutzen wir z.B. haarfeine Nahtmaterialien und winzige Instrumente, um möglichst schonend zu operieren. Ein besonders schonendes Vorgehen ist außerdem mit Piezosurgery möglich.
Dadurch können wir einerseits erkrankte oder krankmachende Strukturen erkennen, die das bloße Auge nicht sehen würde, andererseits können die Wunden durch die winzigen Instrumente deutlich kleiner gehalten werden und schneller verheilen.
PRGF – Patienteneigene Wachstumsfaktoren
Bei diesem innovativen Verfahren werden patienteneigene Wachstumsproteine zur Beschleunigung von Heilungsprozessen genutzt. Wir wenden es in erster Linie beim Aufbau von Kieferknochensubstanz vor der Implantation, zur Förderung der Implantateinheilung und bei weiteren chirurgischen Eingriffen an.
Die Vorteile:
- Heilungsprozesse und damit die Genesung werden gefördert,
- Risiken von Wundinfektion und Komplikationen verringert,
- Schmerzen und Beschweren reduziert, die Behandlung verläuft angenehmer.
- Knochenaufbau vor einer Implantation, z. B. beim Sinuslift im Bereich des seitlichen Oberkiefers zur Verbesserung der Knochenqualität
- Verbesserte Einheilung von Implantaten im Kieferknochen (die Osseointegration)
- Knochenregeneration in der Umgebung von Implantaten
- Förderung der Wundheilung, insbesondere bei Diabetikern und Rauchern
- Wiederaufbau des Knochens bei einer fortgeschrittenen Parodontitis
- Regeneration von Gewebe bei weiteren chirurgischen Eingriffen wie der Zystenentfernung
- Kieferknochenregeneration nach dem Zähneziehen
Bei Verletzungen setzt der menschliche Körper bestimmte Wachstumshormone frei. Diese gelangen als Signal-Proteine über die Blutbahn zu Wundbereichen und regen dort Heilungsprozesse an. Unter anderem stimulieren Sie die Produktion neuer Zellen.
Die Vorgehensweise:
Vor dem geplanten Eingriff entnehmen wir Ihnen ein wenig Blut. Im Labor wird das mit Wachstumshormonen angereicherte Blutplasma in einer Zentrifuge vom restlichen Blut getrennt. Wir setzen es dann in unserer Praxis dort ein, wo es gewünscht wird. Die in hoher Zahl enthaltenen Wachstumsfaktoren können beispielsweise die Neuentstehung von Knochensubstanz oder die Integration des Implantates in den Kieferknochen fördern.
Knochenaufbau
Einen Knochenaufbau führen wir durch, wenn der Kieferknochen ohne vorherige Behandlung kein Implantat tragen kann.
Die Knochenaufbau-Methoden im Überblick
Alle Knochenaufbau-Verfahren regen den Körper an, neue Knochensubstanz zu bilden. Das angewendete Verfahren richtet sich danach, an welcher Stelle im Kiefer die Behandlung durchgeführt werden muss.
Sinuslift: Aufbau des Knochens im hinteren Oberkiefer
Bone Spreading: Verbreiterung eines zu schmalen Kieferknochens
Zahnentfernung und Freilegung
Entfernung von Weisheitszähnen
Eine Entfernung der Weisheitszähne ist häufig notwendig: Wachsen die Zähne nicht vollständig heraus oder sitzen sie schräg, können sie zu Entzündungen, Zahnfehlstellungen und Schäden an den Nachbarzähnen führen.
Wir entfernen Ihre Weisheitszähne vorsichtig und schonend mit Hilfe eines Spezialverfahrens. Viele unserer Patienten haben nur geringe Schmerzen nach dem Eingriff.
Freilegung verlagerter Zähne
Verbleiben Zähne entweder komplett im Kieferknochen oder wachsen sie schräg heraus, spricht man von verlagerten Zähnen. Dies betrifft nicht nur Weisheitszähne, sondern auch Eckzähne oder Backenzähne. Es ist nicht immer notwendig, verlagerte Zähne sofort zu entfernen. Je nach Verlagerung hilft bereits eine Freilegung mit einer anschließenden kieferorthopädischen Behandlung.
Um einen Zahn freizulegen, wird zunächst das Zahnfleisch über dem Zahn entfernt. Danach wird ein kieferorthopädisches Halteplättchen, ein Bracket, auf dem Zahn befestigt. An dem Bracket wird ein Draht angebracht, der mit einer Zahnspange verbunden wird. Der Zahn kann so im Verlauf einiger Monate in die richtige Lage bewegt und in die Zahnreihe eingegliedert werden.
Lippen- und Wangenbändchen
Bei tief ansetzenden, zu straffen Lippenbändchen treten häufig ästhetisch unschöne Zahnlücken auf und das Zahnfleisch kann zurückgehen. Mit einer Operation unter örtlicher Betäubung korrigieren wir das Lippenbändchen. Früh durchgeführt, beugen wir mit der Korrektur des Lippenbändchens einer späteren kieferorthopädischen Behandlung, und mit einer Zungenbandplastik möglichen Sprachstörungen oder Beschwerden beim Essen vor.
Ein zu breites, verkürztes Zungenbändchen schränkt die Beweglichkeit der Zunge ein. Bei Kindern kann das die Sprachentwicklung und die Nahrungsaufnahme beeinträchtigen. Der Eingriff sollte möglichst durchgeführt werden, bevor Ihr Sohn oder Ihre Tochter in den Kindergarten gehen.
Zahnfleischtransplantation
Geht das Zahnfleisch durch falsche Putztechnik oder entzündungsbedingt zurück (Rezession), liegen die Zahnhälse frei und die Zähne sehen deutlich länger aus. Mit einer Zahnfleischtransplantation können wir dem entgegenwirken.
Wie funktioniert’s?
Beim Bindegewebstransplantat wird aus dem Gaumen Bindegewebe entnommen und an die frei liegende Stelle verpflanzt. Dies überdeckt die unschönen Bereiche sehr gut. Das Schleimhauttransplantat kommt meist bei größeren Defekten zum Einsatz, wobei das umliegende Zahnfleisch mittels eines „Verschiebelappens“ zur Abdeckung der Zahnfleischstelle genutzt wird.
Chirurgische Kronenverlängerungen
Wurden ein Inlay, eine Teilkrone oder eine Krone zu nah am Kieferknochen eingefügt, kann dies das Gewebe reizen und zu chronischen Entzündungen führen. Eine Behandlungsmöglichkeit ist die chirurgische Kronenverlängerung. Auch um eine Karies zu erreichen, die tief unter das Knochenniveau reicht, kann diese Therapiemöglichkeit infrage kommen. Dabei wird das Zahnfleisch abgelöst und in Richtung der natürlichen Zahnwurzel hin versetzt. Falls notwendig, kann zudem Kieferknochen mit abgetragen werden.
Hemisektionen
Bei einer Hemisektion werden einzelne Zahnwurzeln komplett entfernt. Sie ist selten notwendig, gibt jedoch die Möglichkeit, einen stark erkrankten Zahn doch noch erhalten zu können. Durchgeführt wird sie nur bei Backenzähnen, da diese mehrere Wurzeln haben, und eine bzw. zwei Wurzeln den Zahn noch fest im Kiefer verankern.